„Der Auszug aus der Kirche, Teil 2: Die Wahrnehmung eines unerwartet Beteiligten“ Eintrag 62, KW32/ 2021

Der Auszug aus der Christuskirche war nur wenige Stunden zuvor erfolgt. Da erreichte uns über die Mail-Adresse des Pfarramts folgende Nachricht:

„Sehr geehrte Damen und Herren,
können Sie mir sagen, welche Lieder beim heutigen Gottesdienst in/ vor der Christuskirche gesungen und gespielt wurden? Vielen Dank. Ich saß ein paar Meter weiter oben in der Pestalozzischule und spielte Schach, die Instrumental[stücke] und [der] Gesang drangen aus dem Garten zum Himmel hoch und machten einen Abstecher im zweiten Stock. Es war so wunderbar und so berührend, auch dafür vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen, Sascha Raphael“ [Name geändert, BW]

Nach der Übermittlung dieser wertschätzenden Rückmeldung samt Bitte um Auskunft an mich, antwortete ich am Montagmorgen:

Sehr geehrter Herr Raphael! 
Danke für Ihre Rückfrage und Ihr Interesse! Wir haben gestern mit einem liturgischen Auszug nach dem Gemeindegottesdienst symbolisch die Kirche vorübergehend verlassen. Sie wird in den nächsten Monaten renoviert und mit einem Gemeindehaus an den beiden Seiten erweitert. Schön, dass Sie als unverhoffter „Zaungast“ auch von unserem Gesang und der Musik im Freien profitieren konnten. Bei der Prozession zum Auszug haben wir gesungen: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht: Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht‘ mich nicht.“
Als Schlusslied nach dem Vater Unser haben wir die vier Strophen des Segensliedes aus dem Evangelischen Gesangbuch (Nr. 170) gesungen: „Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen.“
Der Posaunenchor hat dann noch als „Rausschmeißer“ intoniert: „Möge die Straße uns zusammenführen“ (Irisches Segenslied) & „Amen“ (Gospel/ Traditional).Mit herzlichen Grüßen, Bernhard Wielandt, Pfr.

Schon am Montagabend kam die nächste Rückmeldung aus Esslingen/ Neckar:

„Sehr geehrter Herr Wielandt,
haben Sie vielen Dank für die Info und für den gegebenen Hintergrund dieses Gottesdienstes.
Als ich mich gestern Nachmittag im Internet über die Christuskirche und ihre Renovierung informierte, dachte ich mir schon, dass dies kein „normaler“ Gottesdienst im Grünen, sondern etwas Besonderes gewesen ist, und dieser Tag eine Zäsur für die Gemeinde und für alle Haupt- und Ehrenamtlichen darstellt, was im EG 170 ja auch zum Ausdruck kommt (die Melodie war mir aus Jugendzeiten in Erinnerung, [ich] konnte sie aber keinem Titel oder Text zuordnen). Vom Gottesdienst in der Kirche habe ich nichts mitbekommen, was ich draußen, wie Sie schrieben, als Zaungast, quasi auf der Dachrinne sitzend, hörte, hat mich sehr berührt.
Haben Sie nochmals vielen Dank und leiten Sie diesen Dank bitte auch an alle GestalterInnen und Beteiligten weiter.

Herzlichen Gruß, Sascha Raphael“

Auch viele andere Rückmeldungen erreichten mich, wie gelungen der Gottesdienst und der Auszug empfunden worden sei und wie er emotional bewegt habe. Ich freue mich sehr über die Resonanz und teile die empfangene Wertschätzung hiermit gerne mit allen, die sich mit der Christuskirche, unserer Gemeinde und dem spannenden Bauprojekt persönlich verbunden fühlen.

Mit herzlichen Grüßen, Bernhard Wielandt, Pfr.