Begrüßung: 

Tanja Diem begrüßt als kommissarische Vorsitzende der Gemeindeversammlung die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde. 

Protokoll: Christian Konowalczyk 

Wenn bei Fragen der Anwesenden der Namen genannt wird, wird dieser im Protokoll veröffentlicht. Das Protokoll wird ausgelegt und auf der Homepage veröffentlicht.  

Top 1: Entwicklung über den Gemeindehausneubau und Kirchenrenovierung 
Tanja Diem führt aus, dass die Sanierung der Kirche voran geht. Aktuell erfolgen Malerarbeiten v.a. an der Decke (Intarsien). 

90% der Angebote der Gesamtmaßnahme sind eingeholt und im Rahmen des Budgets. Daher hat der Evangelische Oberkirchenrat, der die Finanzaufsicht über den Bau führt, das Vorhaben aus finanzieller Sicht genehmigt. Die Baugenehmigung vom Landratsamt Rhein-Neckar wird ebenfalls in den nächsten Tagen erwartet.  

Die Fertigstellung des Bauvorhabens ist Ende 2024 vorgesehen. Eventuell können aber bereits Gottesdienste in der Christuskirche schon vor der Fertigstellung des Gemeindehausanbaus durchgeführt werden. 

Mathias Thurner ergänzt, dass regelmäßige wöchentliche Baubesprechungen durchgeführt werden, in denen auch über notwendige Einsparungen gesprochen wird. Die Einsparungen sollen jedoch möglichst nicht irreversibel am Gebäude erfolgen, sondern eher an der Ausstattung und dem Mobiliar. 

Die Wichernstiftung Sandhausen hat einen fünfstelligen Betrag zur finanziellen Unterstützung des Gemeindehausneubaus zugesagt. 

Weitere Kürzungen werden ggf. auch im Rahmen der Bauausführung noch notwendig. Es wird aktuell mit Hochdruck die Kirchensanierung vorangebracht. Das Raumgerüst in der Kirche wird bis ca. Oktober 2023 verbleiben. 

Es gab keine Fragen aus der Gemeinde zu TOP 1 

Top 2: Visitation und Strategieprozess Region Mittlerer Leimbach 

  • Was wurde bei der regionalen Visitation vereinbart? 
  • Was ist die Gebäudeampel und was bedeutet das für Sandhausen und die Region Mittlerer Leimbach? 
  • Wie sieht es in Zukunft mit den Pfarrstellen und DiakonInnen Stellen aus? 

Regionale Visitation 

Tanja Diem erläutert die Zusammensetzung der Region Mittlerer Leimbach aus den Gemeinden Leimen, St. Ilgen, Nußloch und Sandhausen. Es wurden Zielvereinbarungen zu vier Themenfeldern beschlossen: 

  1. Themenbereich Kirchenmusik: 

In 2023/2024 wird für die Chöre in der Region die EKiBa-Plattform genutzt: für Kontakte, für Vernetzung der Chorleute und Obleute, für Termine und für Musikertreffen auf regionaler Ebene.  

  1. Themenbereich Kinder- und Jugendarbeit: 

Bis 2025 findet ein Informationsaustausch und eine gemeinsame „Leuchtturmplanung“ statt für Jugendgottesdienste, Freizeit und Aktionstage. 

  1. Themenbereich Gottesdienst: 

Es gibt vier alternative Gottesdienste pro Jahr als Regio-Gottesdienste, einen davon mit allen Posaunen- und Kirchenchören. 

  1. Themenbereich Kasualien: 

Es gibt einmal im Jahr ein Regio-Tauffest und ggf. dazu ein Taufseminar und individuelle Taufgespräche. 

Strategieprozess und die „Gebäudeampel“ 

Der Strategieprozesses ekiba 2032 ist ein Reformprogramm der Landeskirche der notwendig ist, da durch immer weniger Gemeindemitglieder auch weniger Finanzmittel zur Verfügung stehen. 

Es sind langfristige Planungen notwendig bzgl. der Reduzierung der Stellen und Gebäude. 

Mit der sogenannten “Gebäudeampel” werden die Gemeindehäuser und Kirchen in grün, hellgrün, gelb und rot eingeteilt. Grüne Gebäude erhalten zukünftig die volle Förderung. Bei gelb entscheidet der Oberkirchenrat bei Bauvorhaben, ob das Gebäude in grün oder rot eingestuft wird. Rote Gebäude werden bei Bauvorhaben zukünftig nicht mehr gefördert. In Leimen und Nußloch sind anteilig Gebäude in Rot eingeteilt. Hier werden Beteiligungen der politischen Gemeinden zur Unterhaltung der Gebäude angestrebt. 

In Sandhausen sind das Luise-Schepplerhaus und das Wichernhaus ebenfalls auf rot gestellt. Diese Gebäude wurden bereits verkauft bzw. entsprechende Vorverträge erstellt, da ein neues Gemeindehaus an der Christuskirche vorgesehen ist. Die Christuskirche ist auf hellgrün, da die Baupflicht bei der Stiftung Schönau liegt. 

In St. Ilgen ist die Kirche auf „gelb“ und das Gemeindehaus auf „grün“ gestellt. Zukünftig sollen in dem Gemeindehaus auch regionale Veranstaltungen durchgeführt werden. 

Die Gebäudeampel soll in diesem Jahr noch beschlossen und bis 2050 umgesetzt werden. 

Strategieprozess und Personalstellen (Pfarrer*innen und Diakon*innen) 

In der Region Mittlerer Leimbach gibt es derzeit 7 Pfarrstellen und 1,5 Diakonenstellen. Bis 2036 sollen diese auf 4,5 Pfarrstellen und 1 Diakonenstelle reduziert werden. 

Das bedeutet für Leimen und Nußloch, dass jeweils zwei Pfarrstellen auf jeweils eine reduziert werden, in St. Ilgen verbleibt eine Pfarrstelle und eine Diakoniestelle und in Sandhausen werden aus zwei Pfarrstellen und 0,5 Diakonenstelle nur noch 1,5 Pfarrstellen. 

Um den künftigen Wegfall der Personalstellen kompensieren zu können arbeiten die Pfarrerinnen und Pfarrer und die Diakoninnen und Diakone künftig in einer regionalen Dienstgruppe zusammen. Es soll weiterhin eine hauptamtliche Ansprechperson vor Ort sein. Dennoch werden die Zuständigkeiten zumindest zu einem Teil nicht mehr nur in Sandhausen liegen, sondern im gesamten Kooperationsraum (Leimen, St. Ilgen, Nußloch, Sandhausen). Das bedeutet Veränderungen in den Gemeinden aber auch die Chance, dass viele kreative Köpfe enger zusammenarbeiten. 

Rückmeldungen und Fragen aus der Gemeindeversammlung: 

Folgende Fragen und Anregungen wurden von der Gemeinde vorgetragen: 

Dieter Schröter bemängelt die unzureichende Kommunikation und Pressearbeit zu dem Thema in der Kirchengemeinde. Mathias Thurner erläutert die zurückliegende und aktuelle schwierige Personalsituation, dass nun über ein Jahr eine Pfarrstelle nicht besetzt war und die Arbeit aufgefangen werden musste. Hinzu kommt ein hoher Zeitaufwand für den Kirchenumbau, dem Gemeindehaus, dem Strategieprozess und der Visitation, so dass kein Bautagebuch und nur reduziert Pressearbeit möglich war. Das Problem ist bekannt, Mathias Thurner appelliert sich in der Kirchengemeinde zu engagieren. Es fehlen derzeit Haupt- als auch Ehrenamtliche. 

Alina Kießling ergänzt, dass auch eine wichtige Diakon*innenstelle weggefallen ist. Die Herausforderungen werden sein, in Zukunft den sinkenden Mitgliederzahlen entgegen zu wirken. Hierzu ist eine verstärkte Präsenz notwendig, aber auch neue Wege zu gehen, wie die Menschen angesprochen werden können (Zeitung, Internet, soziale Medien). Es stellt sich die Frage, wie arbeiten Haupt- und Ehrenamtliche zukünftig zusammen, personell aber auch inhaltlich. 

Beate Würzer merkt an, dass in der Gemeinde mit ca. 7.000 Haushalten nur ca. 2.000 das Gemeindeblatt erhalten, so dass über dieses Medium nur ein Teil der Gemeinde erreicht wird. Sie hatte weitere drei Anliegen: Frau Würzer fragt an, ob die für den Gemeindehausanbau gefällten Bäume ersetzt werden? An wen das Wichernhaus verkauft wurde? und regt an die Kirchturmuhr zeitnah zu reparieren. 

Tanja Diem und Mathias Thurner antworteten, dass in der Außenanlage des Gemeindehausneubaus auch neue Bäume und Sträucher gepflanzt werden sollen, hierzu aber auch noch Spenden notwendig sind. Das Wichernhaus wurde an einen Walldorfer Bauträger in einem Vorvertrag verkauft. Es handelt sich um die gleiche Firma, die auch das Luise Schepplerhaus projektiert hatte. Auf dem Wichernhausgelände soll ein Mehrparteienwohnhaus entstehen. Es laufen derzeit intensive Absprachen mit der Bauverwaltung Sandhausen. Die Kirchengemeinde möchte ggf. in dem Mehrgeschosswohnungsbau eine Pfarrwohnung erwerben. Der Verkauf des Wichernhauses war notwendig, um den Gemeindehausneubau zu finanzieren und damit ein neues Gemeindezentrum zu erstellen. 

Top 3 Besetzung der Gemeindeversammlung – Vorsitz und Stellvertretung: 
Tanja Diem und Mathias Thurner erläutern die Aufgaben. Hierbei handelt es sich v.a. um die Erstellung der Einladung zur Gemeindeversammlung, der Organisation einer vorherigen Gemeindebeiratsversammlung und der Festlegung der Tagesordnungspunkte. 

Es fanden sich keinen KandidatInnen für dieses Ehrenamt. 

Top 4 Verschiedenes 

Aus der Gemeinde heraus wurde nachgefragt, warum die Kirchenglocken nicht mehr zum Gottesdienstbeginn und beim Vater Unser läuten? 

Tanja Diem und Mathias Thurner antworten: Die katholische Kirche hat ein zusätzliches Läuten der Glocken, hauptsächlich wegen Anwohnerbeschwerden, nicht unterstützt. In der Christuskirche ist dies aus Gründen des temporären Baustroms derzeit noch nicht möglich. 

Dieter Schröter wünscht sich, dass die Termine in den Gemeindenachrichten, wie früher, mindestens zwei Wochen im Voraus mitgeteilt werden. Mathias Thurner antwortet darauf, dass sich viele Termine damals noch verschoben haben, so dass die Termine nur eine Woche im Voraus abgedruckt werden, um die Fehlerquote zu reduzieren. 

Beate Würzer bedankt sich bei der Kirchengemeinde dafür, dass die Menschen bei den Umbaumaßnahmen mitgenommen wurden und appelliert, sich für das Ehrenamt zu engagieren, insbesondere junge Leute. 

Weitere Gemeindemitglieder schlossen sich dem Dank an 

Ende der Versammlung: 12.00 Uhr 

Anwesend > 35 Personen