Das erste ökumenische Frauenfrühstück in Sandhausen fand im November 2012 statt. Das Projekt war gleich ein Erfolg und hat sich nun zu einer festen Veranstaltung etabliert. Zweimal im Jahr, im Herbst und im Frühjahr, laden wir alle interessierten Frauen aus Sandhausen und der Umgebung ein. Das Frühstück findet wechselweise im katholischen Gemeindezentrum und im evangelischen Gemeindehaus statt.

Bei jedem Frauenfrühstück gibt es einen Vortrag aus dem Themenbereich Lebens- und Glaubensfragen. Jede Referentin prägt mit ihrem Beitrag die Aura der Veranstaltung. Bei diesem lebendigen ökumenischen Projekt steht die Begegnung im Mittelpunkt. Unser Rahmenprogramm lässt viel Zeit für Gespräche und Austausch zu.

Unser ökumenisches Team ist inzwischen gut eingespielt und wird von vielen freiwilligen Helfern unterstützt.

Das reiche Angebot des Buffets wird geschätzt. Nach Möglichkeit kaufen wir sämtliche Lebensmittel bei Händlern in Sandhausen ein, um diese zu unterstützen. Und die vielen selbstgemachte Sachen wie Marmeladen, Kuchen, Hörnchen und Aufstrichen kommen immer sehr gut an.

 

Das 19te Frauenfrühstück kam gut an

Rundum gelungen war wieder das Event im Wichernhaus am Samstagmorgen, das ökumenische Frauenfrühstück, das nun seit über elf Jahren in Sandhausen abwechselnd in der katholischen und evangelischen Gemeinde stattfindet. Das Organisationsteam kommt aus beiden Gemeinden.

Mit über 85 Teilnehmenden eine große Gesellschaft, ein leckeres Frühstücksbuffet mit vielen selbstgemachten Zutaten, ein interessanter Vortrag über ein Thema, dass alle angeht: das sind die bewährten Zutaten für diese Veranstaltung.

Pfarrerin Alina Hufnagel nahm die Gelegenheit zum Anlass, sich den Anwesenden vorzustellen und mit einigen ein paar Worte zu wechseln.

Irmgard Schaffenberger, Diakonin und therapeutische Seelsorgerin, sprach zum Thema: Ein herzliches „Nein“, Lernstrategien zum Grenzen-Setzen. Besonders Frauen neigen dazu, im richtigen Augenblick nicht „Nein“ sagen zu können. Ursache ist oft ein mangelndes Selbstbewusstsein. Die Dozentin gibt Tipps, wie das fehlende zu erreichen ist. Zum Beispiel: Schluss mit der ewigen Selbstentwertung! Und Gottes Liebe ist uns sicher. Er sagt „Ja“ zu uns.

Grenzen setzen ist wichtig, auch für unsere Seele. Grenzen schützen uns, auch vor der Übergriffigkeit anderer, vor Grenzüberschreitungen, Manipulationen und Erwartungen. Doch wie sage ich „Nein“ ohne zu verletzen? Z. Bsp., sich nicht in Zeitdruck bringen lassen, wenn eine Antwort erfordert wird; dem anderen Anerkennung spiegeln, bevor man trotzdem „Nein“ sagt; ein grundsätzliches Nein deutlich machen; Verständnis äußern und „Nein“ begründen; gegen eine entlastende Leistung des Fordernden eintauschen. Für all das gilt: Üben, üben, üben. Um Mut zu machen, stellt Irmgard Schaffenberger das Gedicht „Der Neinengel“ von Jutta Richter an das Ende ihrer Ausführungen. Darin geht es um einen starken und trotzigen Engel, „der uns den Mut macht für ein Nein“.

Den angeregten Gesichtern der Zuhörerinnen war zu entnehmen, dass das Gesagte auf offene Ohren gestoßen war dank dem anschaulichen und humorvollen Vortrag. „So geht es uns allen.“ war zu hören.

Nach Verabschiedung und mit dem Hinweis auf das nächste Frauenfrühstück am 9. März 2024 im katholischen Gemeindehaus klang der Vormittag aus, nicht ohne lebhafte Unterhaltungen.

Das eingespielte Team machte sich ans Aufräumen. Die Veranstaltung zu meistern bedurfte einiger Anstrengung, aber diese wurde belohnt durch viele frohe Gesichter, anerkennende Rückmeldungen und eine große resultierende Zufriedenheit.

H. Ortlepp