Die Freude und die Erleichterung waren groß: die Baugenehmigung für das neue evangelische Gemeindehaus ist da, es kann gebaut werden. So wurde am 25. Juli 2023 der erste Spatenstich ausgeführt. Nach einer sehr langen Planungsphase, die geprägt war von einigen Rückschlägen, die das ganze Projekt zum Scheitern zu bringen drohten, ist es nun doch endlich wahr geworden: Der Startschuss zum Neubau des Gemeindehauses, das beidseitig an die evangelische Christuskirche angebaut werden soll, ist gefallen.

2006 wurde zum ersten Mal über den Plan gesprochen. Damals wurde das Jahr 2018 als Bauende anvisiert. 2016 kam über einen Wettbewerb die Firma Wulf Architekten dazu. Das Denkmalamt bewirkte einen langen Aufschub der Genehmigung, die dann 2020 vorlag. Mittlerweile waren die Preise gestiegen, so dass das Budget nicht mehr ausreichte. Es musste von Grund auf umgeplant und eingespart werden, was in einem Kraftakt der Architekten, der Projektleitung der Landeskirche, der Kommune und der Kirchengemeinde Sandhausen in einem Jahr gelang. Ein neuer Bauantrag musste gestellt werden und im Juni 2023 lag schlussendlich die Baugenehmigung vom Landratsamt vor.

Pfarrer Mathias Thurner dankte seinem Vorgänger Pfarrer Bernhard Wielandt, „der in seiner Zeit als Gemeindepfarrer in Sandhausen die Planung mit großem Engagement und Sorgfalt vorangetrieben hat.“ Pfarrer Thurner dankte weiterhin allen, die „die notwendigen Entscheidungen mitgetragen haben und an der Umsetzung des Bauprojekts festgehalten haben. Mit diesem Bauprojekt wollen wir die Kirche buchstäblich im Dorf lassen. Die Christuskirche als wesentlichem Bestandteil der architektonischen Sandhäuser Ortsstruktur soll erhalten und neu mit Leben gefüllt werden.“

Bürgermeister Hakan Günes betonte: „Die Räumlichkeiten werden gebraucht.“ und verwies auf die Unbezahlbarkeit der Arbeit des Ökumenischen Helferkreises, der „hier ein neues Zuhause findet und auch die Familien, die darauf angewiesen sind, hierher kommen zu können und zu wissen, dass sie hier ein Stück weit Heimat finden“.

Als Vertreterin der Landeskirche sprach Dekanin Annemarie Steinebrunner: „Freude und Dank, das Vorausblicken, das soll heute ganz viel Raum haben. Und auch der Dank an Gott, denn an Gottes Segen ist alles gelegen.“

Nun gab Steffen Vogt vom Architekturbüro Wulf aus Stuttgart einen Rückblick auf die Ereignisse und schloss mit einem Vorausblick: „Wir hoffen, dass wir es schaffen, bis zum Jahresende das Gebäude temporär dicht zu kriegen und im Laufe des nächsten Jahres fertigzustellen. Ich sage das vor dem Hintergrund der nach wie vor erheblichen Herausforderungen, die das Bauen derzeit darstellt. Wir haben immer noch Materialknappheit, immer noch Preisentwicklungen, die keiner mehr versteht. Und wir haben noch das Wetter.“ Er wünschte „dem Bauherrn, dem Planungsteam und last but not least den Handwerkern ein gutes Händchen und Gottes Segen für die anstehenden Bauarbeiten!“

Verantwortliche von Kirche, Gemeinde und Bau taten den ersten Stich

Mit einem Bauhelm auf dem Kopf, in der Hand den Spaten nahmen die anwesenden Verantwortlichen eine Schippe Erde auf und warfen sie in die Luft. Der erste symbolische Spatenstich war getan!

H. Ortlepp