Bautagebuch Neubau Gemeindehaus & Kirchenrenovierung

Eintrag 35, KW10/ 2020

„Die Einplanung der Baukosten im Haushalt 2020/2021“

Lange haben wir an dieser Stelle keinen weiteren Eintrag im Bautagebuch veröffentlicht. Der letzte liegt nun fast ein ganzes Jahr zurück. Doch nun ist es an der Zeit, die taktisch motivierte Zurückhaltung wieder aufzugeben. In den letzten Tagen hatte sich durch mündliche Aussagen der zuständigen Ämter abgezeichnet, dass wir uns juristisch durchsetzen würden. Inzwischen liegt auch tatsächlich die schriftliche Baugenehmigung vor. Wir dürfen also unser Bauvorhaben ohne Einschränkungen verwirklichen und sortieren uns gerade organisatorisch neu. Denn natürlich braucht es jetzt erst wieder etwas Zeit, bis z.B. das planende Architekturbüro die entsprechenden Mitarbeiter und beteiligten Ingenieure wieder auf unser Projekt vereinen können. Die eingebundenen Personen waren durch die jeweiligen Arbeitgeber inzwischen längst mit anderen Tätigkeiten beauftragt worden. Ab Mitte März beginnen wir wieder mit der Planung der nächsten Schritte. Über das Baurechtverfahren wird rückwirkend wie versprochen in den kommenden Wochen im Bautagebuch ausführlich berichtet werden.

Im Wissen um die bald ausstehende Baugenehmigung haben wir im Januar bei der Planung des aktuellen Doppelhaushaltes für die Jahre 2020 und 2021 nun die zu erwartenden Kosten des Bauvorhabens berücksichtigt. Die beiden Haushaltsjahre haben daher auch jeweils ein völlig unterschiedliches Volumen. Werden wir im Jahr 2020 in Einnahmen und Ausgaben die Summe von 1.476.000,- € benötigen, setzen wir 2021 die Summe von 4.283.000,- € um. Damit sind nicht unerhebliche Risiken verbunden, die uns – trotz aller Sparbemühungen der letzten Jahre – kurzfristig bis hart an den Rand der finanziellen Belastungsgrenze führen werden. Dem Haushalt in den anvisierten Zahlen muss jeweils eine aktualisierte Risikobewertung in Schriftform beigefügt werden. In diesem heißt es bezüglich der Belastungen, die auf den Neubau des Gemeindehauses und der Kirchenrenovierung zurückgehen:

„Aus dem Ausgleich Fixkosten gegen Finanzzuweisung ergibt sich ein struktureller Überschuss von über 30.000,- €. Diese Summe ist auch erforderlich, um die zukünftige Tilgungs- und Zinslast aus dem Gemeindehausneubau-Sanierung Christuskirche zu decken, dafür werden nach jetzigem Stand ca. 13.320 € Tilgung p.a. anfallen, die Zinslast entsprechend, aber degressiv.

Da für 2021 voraussichtlich die ersten Zins- und Tilgungsleistungen anfallen, aber noch kein FAG [= Steuermittel aus dem Finanzausgleich der Landeskirche] für den neuen Schuldendienst gewährt wird, werden 2021-2023 mit strukturellem Defizit und voraussichtlichem Gesamtdefizit abschneiden. Dieses Defizit kann aus Überschüssen der Vorjahre 2018-2020 gedeckt werden, dieser Betrag, der der Haushaltssicherungsrücklage zugeführt wird, muss dafür reserviert sein. […]

Nach Ende des Gemeindehausneubau-Sanierung Christuskirche werden die Rücklagen bis zur Höhe der Pflichtrücklagen abgeschmolzen sein.

Die eigenen Opfer und die Spenden für die allgemeine Gemeindearbeit sind stark rückläufig.

Die Zinserträge werden mit Fortschritt der großen Baumaßnahme gegen ein Minimum gehen. Insgesamt ist Sandhausen mittelfristig zukunftsfähig aufgestellt.“

Diesem Risikobericht möchte ich folgende Schlussfolgerungen anfügen:

  1. Unser Gebäudemanagement und die aktuelle Baumaßnahme werden mittel- und langfristig zu einem stabilen Haushalt führen. Wir sind auf dem richtigen Weg.
  2. Kurzfristig werden wir aber zum Erreichen dieses Ziels die vorhandenen Rücklagen bis auf das gerade noch erlaubte Minimum abschmelzen müssen.
  3. Da die Opfer für die eigene Gemeinde im Rahmen der Gottesdienste und die Spenden für Aufgaben der Gemeindearbeit seit Jahren dramatisch zurückgehen, haben wir bisher für die Kirchenrenovierung und den Gemeindehausneubau keine sachgebundenen Spenden eingeplant, um keine Luftschlösser zu bauen.
  4. Umso mehr freuen wir uns jetzt, wo die Baumaßnahme genehmigt ist, wenn Sie uns für das Bauvorhaben selbst oder für unsere allgemeinen Aufgaben im Rahmen der Gemeindearbeit mit Ihrer finanziellen Zuwendung unterstützen.
  5. Als erste Maßnahme zur Mittelgewinnung und als Auftakt für ein umfassenderes Fundraising haben wir den Verkauf des im neuen Layout vorliegenden Sandhäuser Kochbuchs „Man nehme …“ begonnen. Mit dem Erwerb dieses Buches helfen Sie uns unmittelbar. Der Reinerlös kommt in vollem Umfang der Kirchenrenovierung und dem Neubau des Gemeindehauses zu gute.
  6. Auch direkte Spenden nehmen wir gerne an. Eine Spendenquittung ist garantiert.

Danke für Ihre Unterstützung!

Mit herzlichen Grüßen,

Bernhard Wielandt, Pfr.