Der Abend vor dem vierten Advent war kalt, aber die Dreifaltigkeitskirche war recht gut geheizt. So musste bei der musikalisch-ökumenischen Adventsandacht niemand allzu sehr frieren. Der katholische und der evangelische Kirchenchor führten gemeinsam die Weihnachtsliederkantate „Macht hoch die Tür“ von Bert Ruf auf. Die Leitung hatte Norbert Gubelius, Chorleiter des evangelischen Chors, unterstützt von seiner Ehefrau Melanie Jäger-Gubelius, Chorleiterin des katholischen Chors, die auch mit ihrem schönen Mezzosopran die Solopartien interpretierte.

Abgerundet wurde das Ganze durch ein kleines Streichquintett plus Flöte. Diese spielte Johanna Berlinger, die zwei Violinen spielten Alyssa Knoll und Tracy Moutsis. Melanie Lorenz intonierte die Viola und am Cello zu hören war Henriette Freidhof, ehemalige evangelische Pfarrerin in Sandhausen, die kurzfristig eingesprungen war. Last but not least Christian Dellandrea am Kontrabass, auch er kam erst kurz vor knapp dazu.

Die Kantate umfasst unter anderen einige bekannte Weihnachtslieder wie

„Macht hoch die Tür“, „Maria durch ein Dornwald ging“, „Tochter Zion“ und „Ihr Hirten erwacht“ und einige unbekanntere wie „Herr, send herab uns deinen Sohn“ und „Als ich bei meinen Schafen wacht“ (beides Solopartien), alle eingebettet in instrumentale Stücke und Überleitungen.

In seiner Lesung betonte Diakon Peter Härich, dass es kein Licht ohne Dunkelheit gibt. Veranschaulicht wird dies in dem Lied „Die Nacht ist vorgedrungen“ von Jochen Klepper, geschrieben in der dunkelsten Zeit unserer Geschichte. „Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.“ heißt es darin.

Tanja Diem, Vorsitzende des evangelischen Kirchengemeinderats, sprach in ihrem Lesetext von der Sehnsucht nach dem Licht, das in die Welt kommen soll.

Schöne, stimmungsvolle Adventslieder, wohlklingend intoniert von Chor, Solistin und Orchester unter feinfühliger Leitung, eingefasst von einer liturgischen Rahmenhandlung, dieser Abend brachte Licht und Wärme in die Seele.

Auch an das leibliche Wohl war gedacht: im Anschluss bot der ökumenische Eine-Welt-Kreis Glühwein (mit) und Punsch (ohne Alkohol), leckeres Fingerfood und zum Verschenken Weihnachtsschmuck, Plätzchen und Marmelade. Die Spenden gehen an die katholischen und evangelischen Partnergemeinden.

So nutzten auch nach dem Konzert viele die Möglichkeit zur gemütlichen Unterhaltung.

H. Ortlepp