Wichernhaus Sandhausen, großer Saal

Personen:

  • Pfarrer Dr. Mathias Thurner
  • Tanja Diem (KGR)
  • Pfarrer Bernhard Wielandt
  • Hakan Günes, Bürgermeister
  • > 20 Gemeindemitglieder

Frau Tanja Diem begrüßte, unter Hinweis auf die fristgerechte Einladung mit Möglichkeit zu besprechende Punkte für diese Gemeindeversammlung einzubringen, alle Anwesenden und gab eine Zusammenfassung der Planungen und Ereignisse, die letztlich zu der Versammlung und dem ersten TOP „Entwicklung über den Gemeindehausneubau und Kirchenrenovierung“ führten.

Die Planung beläuft sich inzwischen auf 8 Jahre, es gab, wie bekannt, unter anderem Verzögerungen durch Einwände der Denkmalpflege, die gleich zu Beginn zu 18 Monaten Rückstand führten, des Weiteren Verteuerungen und Schwierigkeiten bei den Ausschreibungen, auch durch die bekannten Auslastungen der ausführenden Gewerke. Die erhaltenen Angebote der Gewerke und Lieferanten beliefen sich auf Preise zwischen 150-400% über Budget.

Der Überblick über den Stand der Renovierungen der Kirche berichtete von der sehr schönen Decke, die freigelegt werden konnte, der Rückbau des Altars, aktuell muss der Steinmetz noch einige ergänzende Arbeiten an der Fassade ausführen.

Im Juli wird es einige Aktionen für die Gemeinde geben, um die Arbeiten am und im Kirchengebäude zu zeigen.

Im Rahmen der oben erwähnten Schwierigkeiten wurde eine Streichliste erarbeitet, die allerdings nicht ausreicht, um das vorhandene Budget einzuhalten.

Die ursprüngliche Planung musste also schweren Herzens verabschiedet werden. Es sollen keine Gelder ausgegeben werden, die nicht vorhanden sind. Die vorhandenen finanziellen Mittel sind optimal ausgeschöpft und kalkuliert.

Die Gemeinde ist dankbar, dass Wulff Architekten am Projekt bleiben, obwohl der nun sehr viel kostengünstigere Entwurf architektonisch schlichter ist.

An dieser Stelle gab es auch einen ausdrücklichen Dank an Herr Wielandt, der das Projekt Neubau/Renovierung weiter unterstützt und mit seiner Erfahrung und Fachkenntnis Ansprechpartner bleibt.

Nun folgte die Begrüßung der Anwesenden durch Herr Thurner, der die bisherige Zusammenfassung von Frau Diem aufgriff.

Die Zahlen der Finanzierung wurden genannt: die politische Gemeinde Sandhausen trägt 217.000€ im Rahmen der Vereinsförderung, da die Kirche das Ortsbild Sandhausens stark prägt. Die Kirchengemeinde trägt rund 1,4Mio€ aus Rücklagen, wobei hier bereits alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und etwa 300.000,-€ mehr budgetiert wurde, als zum Projektbeginn. Dazu muss die Kirchengemeinde noch ein Darlehen von der Landeskirche aufnehmen in Höhe von rund 1,1Mio€. Dazu kommt der Zuschuss der Landeskirche aus Baufördermitteln. Auch die Pflege Schönau trägt einen erheblichen Teil der Kosten.

Die Landeskirche finanziert das geplante und beantragte Projekt immer noch. Die Gelder würden bei „kippen“ des Projekt verfallen und könnten nicht neu beantragt werden.

Ursprünglich lies die Denkmalpflege die Einplanung einer Photovoltaikanlage auf dem Kirchendach nicht zu, der ursprüngliche Neubauentwurf auch nicht. Die neue Planung gibt nun aber Spielraum.

Bilder des neuen Entwurfes wurden gezeigt und erklärt.

Im äußerlichen Erscheinungsbild zeigen sich erhebliche Änderungen der Optik, das Raumkonzept innen bleibt gleich.

Die einzelnen Skizzen und Beispielbilder wurden gezeigt und erklärt, ebenso die von den Architekten vorgeschlagenen Bauelemente.

Nachhaltigkeit, Folgekosten, Reinigung, Nutzung für neue Technologien zur Energieeinsparung sind das Thema.

Auf die Notwendigkeit von Stauraummöglichkeiten der Gemeinschaftsräume wurde hingewiesen.

Es wurde erläutert, wie es zu diesem, gezeigten Entwurf kam, der als ehrlicher Entwurf ohne Extras bezeichnet werden kann.

Grundrisserläuterung, Hinweis auf die Umsetzung der Winterkirche im Neubau – Multifunktionskonzept kann umgesetzt werden.

In der Folge kam es zu Fragen der Gemeindemitglieder:

  • Zum Dach, dem Anschluss Neubau zur Außenmauer der Kirche -> kein Anschluss
  • Material der Fassadenverkleidung Lochblechverkleidung -> bisher keine detaillierten Informationen zu konkretem Material, geprüft wird durch die Architekten die Möglichkeit auch in der Fassadenverblendung Photovoltaik einzusetzen
  • Fragen zur Ausleuchtung den Innenraums Neubau bei den beiden Varianten Innenraum mit/ohne eingebaute Staumöglichkeiten
  • Aus der Gemeinde kam die Bitte auf die Akustik zu achten, dies ist selbstverständlich in der Planung bereits ein Thema

Frau Diem erläutert an dieser Stelle, dass die Feinplanung aktuell noch nicht an der Reihe ist.

Herr Wielandt erläutert ergänzend die planerischen Vorteile des vorgestellten Kubus im Gegensatz zum nun verworfenen Entwurf für die vielfältigeren Möglichkeiten des Innenausbaus. Ästhetik wurde zugunsten des besseren Raumkonzepts aufgegeben! Die gewonnene Deckenhöhe gibt „Sichtbarkeit“

Holzbauweise soll vermutlich bleiben, dies kann, als weiterer Vorteil des Neuentwurfs, jeder Zimmerer ausführen, für die aufwändigere Planung wären teure Spezialfirmen notwendig gewesen.

Die Reduktion des Entwurfs erweitert das Feld der Firmen die die Arbeiten ausführen können.

  • Frage zum Zugang zum Gebäude: bleibt wie beim ursprünglichen Entwurf, Haupteingang bleibt die Kirche, die Durchbrüche zum Kirchenraum bleiben auch.

Erneuter Hinweis darauf, dass sich nur die äußere Form des Neubaus ändert, nicht die „Idee“ und das Raumkonzept.

Gespart wurde zudem bei der Außengestaltung, Parkplätzen, dem externen Versorgungsraum und vor allem beim Fahrstuhl. Dieser wurde, auch aufgrund der hohen Folgekosten durch Wartung/TÜV sehr früh gestrichen.

Die Landeskirche gibt Sparen vor, gibt aber die bereits bewilligten Gelder nach wie vor dazu. Diese Gelder müssen für dieses Projekt verwendet werden, sonst verfallen sie.

Somit waren alle bitteren Einsparungen notwendig, um überhaupt bauen zu können.

Der Zugang zum Komplex behält seine Rampe, ist somit wenigstens barrierearm.

Ein weiterer Ansatz ist zudem mit der Photovoltaik, die nun möglich ist, zukunftsfähig zu werden.

Unsere Kirche ist bereits als Pilotkirche mit Photovoltaik angemeldet, was zu unserem grünen Gockel eine sehr gute Ergänzung wäre. Aktuell ist die Umsetzung allerdings noch nicht möglich, im Rahmen der stattfindenden Arbeiten kann höchstens für Leitungen usw. vorgelegt werden. Die Bewilligung der Pilotkirche steht noch aus.

Tanja Diem Gab erneuten Hinweis darauf, dass die Gemeinde erst im Haushaltssicherungsverfahren war und die Finanzierung daher recht komplex.

Die heutige Versammlung soll nun ein Stimmungsbild abgreifen. Nun wird deutlich, dass die Gemeindemitglieder stolz auf das sein kann, was bereits geschafft wurde und nun kommen wird. Freude auf den Einzug wird formuliert!

Herr Thurner gibt einen groben Überblick zur Zeitschiene.

  • Bis Juni sollen die Außenarbeiten an der Kirche fertig werden
  • Ab Juli Innenausbau der Kirche starten
  • Ab Winter wird der Neubau gebaut
  • Geplante Bauübergabe November 2023

Nun meldet sich Herr Günes zu Wort.

Er vergleicht die beiden Varianten, fragt nach Einsparungen. Diese gab es in dem Sinne nicht, es wird das ursprüngliche Budget von insgesamt 6Mio€ eingehalten. Davon leistet die EKI Sandhausen nun 300.000€ mehr aus Rücklagen, als zu Beginn der Planung kalkuliert wurde. Alle anderen Partner bleiben bei ihrem zugesicherten Budget.

Herr Günes kommt auf die Photovoltaik zu sprechen, fragt nach der konkreten Umsetzung und dem Zeitplan. Zu beidem gibt es noch keine Antwort, dass die Architekten noch prüfen, auch die Möglichkeit die Fassade zu nutzen und die Zusage zur Pilotkirche noch aussteht.

Herr Günes betont, wie gut er es findet, dass nun Denkmalschutz und Photovoltaik zusammenkommen.

Es soll „gut“ gemacht werden, die Klimaziele der Landeskirche sollen erreicht werden, wird erläutert. Wulff Architekten und das Fraunhofer-Institut kooperieren bei einigen Projekten, erläutert Herr Wielandt, die Architekten hätten nun gerne eine Kirche mit in der Umsetzung.

Nun meldet sich Herr Dieter Schröter zu Wort, der sich erinnert, dass bereits vor 12 Jahren ein Vorstoß in Richtung Photovoltaik auf der Kirch stattfand. Darauf seine Ergänzung, bei der kommenden Umsetzung doch bereits noch weiter in die Zukunft zu denken und ausreichend Leitungen und Kanäle vorzulegen.

Allgemein lässt sich zusammenfassen, dass das Stimmungsbild zu dem neuen Entwurf sehr differenziert, aber letztlich sehr positiv zu bewerten ist. Gewünscht wird nun „endlich loszulegen“!

Ausblick auf die kommenden Aktionen um die Baumaßnahmen transparent und erlebbar zu machen und auf geplante Fundraising-Aktionen.

Abschließend die Ankündigung, so wie in der Vergangenheit, jeden Schritt sehr transparent und nachvollziehbar zu kommunizieren, in den Gemeindenachrichten, auf der Homepage und auch auf Instagram.

TOP2:

Ein neuer Vorstand der Gemeindeversammlung wird gesucht. Frage von Frau Diem in die Runde, ob sich jemand Gedanken gemacht hat, dieses Amt zu übernehmen.

Keine Meldung aus der Versammlung, Punkt wird vertagt.

Ein Dank an alle Anwesenden für ihre Teilnahme und die Bitte das soeben Erfahrene in die Gemeinde zu tragen.

Ende der Versammlung 20:10h