Das 17. Frauenfrühstück.

Nach fast drei Jahren Pause war es so weit. Das beliebte Frauenfrühstück konnte endlich wieder stattfinden.

Wegen der Pandemie war das Treffen mehrmals abgesagt worden, aber um so größer war die Freude, als am 19. November, einem Samstag, etwa 50 Frauen aus Sandhausen und der Region im evangelischen Gemeindehaus zusammenkamen.

Neben einem Glas Sekt, einem festlich dekorierten Buffet und guten Gesprächen an den Tischen gab es wie gewohnt ein Referat zu einem lebensnahen Thema. Die Referentin Ruth Kölbel war mit ihrem Mann zur Veranstaltung angereist. Das Ehepaar leitete von 1986 bis 2008 das CVJM-Lebenshaus „Schloss Unteröwisheim“ in Kraichtal. Mitgebracht hatten sie auch allerlei Deko- und Geschenkartikel aus dem Lebenshaus, die zum Verkauf angeboten wurden. Ist es möglich, trotz Lebenskrisen, Schwierigkeiten und Schicksalsschlägen froh zu sein? Kann es das überhaupt geben? Ruth Kölbel machte mit ihrem Vortrag Mut und legte dar, wie Belastungen dazu führen können, dass wir gestärkt aus einer Krise kommen. Eine schwere Belastung kann bewirken, dass wir andere Menschen besser verstehen, Mitgefühl lernen und Eigenschaften wie Wertschätzung und Hilfsbereitschaft entwickeln. Auch aus ihrem eigenen Leben erzählte Ruth Kölbel, weil sie selbst erleben durfte, dass Gott Gebete erhört.

Als sie im Mädcheninternat jede Nacht weinte und Gott um eine Freundin bat – Gott hörte sie. Als ihr kleiner Sohn schwer erkrankt war oder als sie nach einem Umzug am neuen Ort unglücklich war und depressiv wurde – Gott hörte ihre Gebete und half ihr aus der Not. Gott unsere Not zu klagen und auszusprechen, was uns belastet, schafft Frieden. Verdrängen dagegen führt zum Gefühl der Ohnmacht. Nicht nur durch Bibelzitate, auch durch vielseitige Literatur zeigte die Referentin, dass wir nicht aufhören dürfen, Gott zu vertrauen.

So zitierte sie den Geigenbauer Martin Schleske, der in seinen Büchern beschreibt, warum gute Geigen nur aus dem Holz von ganz besonderen Bäumen gebaut werden können. Bäume, die Widerstand aushalten mussten, sind am besten geeignet. Bei uns Menschen sei es ähnlich, sagte Ruth Kölbel. Auch wir geben unsere in der Lebenskrise gewonnene Kraft weiter wie die Geigen die Musik. Barbara Brown Taylor beschreibt in ihrem Buch „Learning to walk in the dark“, wie Gott uns etwas Neues in der Dunkelheit zeigen kann, und wir sollten nicht vergessen: Nur in der Dunkelheit sieht man die Sterne.

Das nächste ökumenische Frauenfrühstück findet am 12. Februar 2023 im katholischen Gemeindezentrum statt. Frau Ingeborg Vins aus Leimen hält einen Vortrag. Schon heute laden wir Sie ein und freuen uns auf Ihr Kommen!

Karin Maier