Eintrag 60, KW26/ 2021

„Der Abbau der Kirchenstrahler“

In der 26. Kalenderwoche werden an der Christuskirche die Strahler abmontiert, die bisher nachts den Kirchturm und Teile der Kirchenfassade illuminiert haben. Nach der Rodung der Büsche und Sträucher ist das die zweite deutlich sichtbare Vorbereitung auf den Beginn der Baumaßnahmen im August 2021.

Mit der bisherigen Fassadenbeleuchtung geht eine Ära zu ende. Der Turm der Christuskirche war auch nachts als Wahrzeichen Sandhausens bisher immer gut zu sehen. Immer wieder haben mir Mitbürger und Gemeindeglieder bekundet, wie sehr ihnen das vertraute Bild bei der Ankunft ein Gefühl der Heimat vermittelt hat. Doch mit der Renovierung der Christuskirche und dem notwendigen Rückbau der Strahler verlieren wir den Bestandsschutz. Schon länger sind die Umwelt-Bestimmungen verschärft worden. Vor allem der Schutz der Artenvielfalt nachtaktiver Insekten spielt dabei eine übergeordnete Rolle. Die Lockwirkung der starken Lichtquellen und deren Hitzeentwicklung tragen zum alarmierend fortschreitenden Schwund heimischer Insekten bei.

Öffentliche Gebäude dürfen darum heute nur noch zu bestimmten Jahreszeiten, in kurzen Intervallen und aus konkretem Anlass illuminiert werden. Es dürfen nur noch Lichtquellen verwendet werden, die beim Betrieb kühl bleiben auch in ihrer Intensität gegenüber den Vorgängen deutlich reduziert sind.

Es stellt eine große Herausforderung dar, den Turm und die Fassade künftig so dezent wie möglich in Szene zu setzen, dass die Auswirkungen auf die Umwelt deutlich gemildert sind. Und zudem wollen wir auch künftig in der Lage sein, die nächtliche Silhouette der Christuskirche in der dunklen Jahreszeit und zu besonderen Anlässen besonders sichtbar zu machen. Ich bin selbst noch gespannt, was den Lichtplanern dazu einfällt und wie das Ergebnis endgültig wirken wird.

Was uns schon vorgestellt wurde: Um die Kirche sind Lichtbänder entlang der alten Fassade im Boden geplant. Das stimmungsvolle Licht zur Beleuchtung der Fassade grenzt künftig auch nachts die neuen Gebäudeteile von der historischen Kirche ab. Durch ihre Position werden die Lichtbänder künftig von unten nach oben den unteren Teil der Kirche erhellen und im oberen Bereich nur noch hervorstehende Gebäudeteile akzentuieren. Der Turm selbst wird zusätzlich von innen heraus noch eine strukturierende Inszenierung erhalten. Dadurch kann künftig auf Strahler auf stehenden Masten an den Rändern des Kirchengeländes oder auf angrenzenden Gebäuden verzichtet werden.

Mit herzlichen Grüßen,

Bernhard Wielandt, Pfr.