Eintrag 52, KW7/ 2021
„Der künftige Blend- und Sichtschutz in den Anbauten“
An der Fassade der modernen Gebäudeflügel, die rechts und links neben der Kirche entstehen sollen, sind zum Teil große Glasflächen geplant. Das bringt Licht in die Räume und kommuniziert nach außen eine offene und einladende Haltung. Doch nicht immer sind Glasfassaden nur von Vorteil. Die intensive Sonneneinstrahlung von außen kann zur Herausforderung werden und die Nutzbarkeit im Innern einschränken. So können sich die Räume im Sommerhalbjahr durch intensiven Wärmeeintrag unangenehm aufheizen. Zudem kann die Blendwirkung einer tiefstehenden Sonne für die Insassen unangenehm sein oder den Einsatz von Bild-gebenden Geräten unmöglich machen.
Bei manch anderen Nutzungsanforderungen entsteht wiederum umgekehrt der Bedarf nach Diskretion. Vor allem zum Schutz der Privatsphäre im Bereich des Pfarrbüros oder zur Wahrung des Seelsorgegeheimnisses, kann das Schließen der Fensterflächen geboten sein.
Die Architekten haben jetzt zur Lösung dieser beiden Anforderungen eine kombinierte Lösung vorgeschlagen. Ein innen angebrachtes Rollo soll mit einem Kompositgewebe bestückt werden, das nach außen hin mit Aluminium bedampft ist und im Innenbereich eine textile Oberfläche in Wandfarbe aufweist. Das Textil enthält engmaschig angebrachte kleine Löcher, sodass selbst in ausgefahrenem Zustand eine erstaunlich gute Sicht von innen nach draußen bleibt. Die Rollos sind im Bereich der Fenster und Türöffnungen per Kettenzug von Hand bedienbar. Für die runden Flächen an den Stirnseiten und spitz zulaufenden Bögen an den Seiten, die komplett verglast und zum Teil schlecht zugänglich sind, wird noch nach einer elektrisch betriebenen Lösung gesucht.
Der größte Vorteil eines kombinierten Sonnen-, Blend- und Sichtschutzes liegt in den reduzierten Anschaffungs- und Wartungskosten. Bei der komplizierten Gebäudestruktur würde eine getrennte Ausführung unser Budget übersteigen. Hilfreich an einem innenliegenden System wird sicherlich auch sein, dass die Anlage nicht so schnell verschmutzt und der Pflegeaufwand somit minimiert wird.
Bei der Vorstellung der Planung wurde von unserer Seite kritisch geprüft, wie viel Sonneneintrag die neuen Rollos zulassen. Die Datenblätter des Herstellers weisen aus, dass sie nur 13% des durch die Glasscheibe durchdringenden Sonnenlichts durchlassen. 87% werden wieder nach außen reflektiert. Dafür muss das Glas allerdings selbst einen entsprechenden Sonnenschutzfaktor aufweisen. Daher werden wir für die Glasflächen in Richtung Süden und Westen einen höheren Sonnenschutz-Faktor vorsehen, als an den Fassaden gen Osten und Norden. Durch noch ausstehende Bemusterungen soll geklärt werden, dass sich die beiden verschiedenen Fensterflächen optisch nicht voneinander unterscheiden.
Mit herzlichen Grüßen,
Bernhard Wielandt, Pfr.