Die Visitation Mittlerer Leimbach endet mit einem Gottesdienst in der
Evangelischen Kirche in Nußloch

Fünf Kerzen werden entzündet in der Nußlocher Kirche am Sonntag morgen beim
Abschlussgottesdienst der Regio-Visitation Mittlerer Leimbach. Kerzen mit Wünschen für vier
evangelische Kirchengemeinden und eine für Zukünftiges in der Region und im Bezirk.
Die Kirchengemeinden Sandhausen, St. Ilgen, Leimen und Nußloch haben drei intensive
Arbeitswochen hinter sich, anlässlich des Besuches von Mitgliedern aus dem Bezirkskirchenrat
Südliche Kurpfalz. Regionale Visitation im mittleren Leimbach lautet der Titel dieser Arbeitstreffen
mit Grundsatzüberlegungen und Zielvereinbarungen für die Zukunft der Evangelischen Kirche in der
Region.

Die Pfarrerinnen Helga Lamm- Gielnik, Alexandra Mager, Gerda Motzkus und Natalie Wiesner , die
Pfarrer Dr. Matthias Thurner, Sebastian Hantke  und Diakon Horsch gestalteten zusammen mit
Ehrenamtlichen aus allen vier Gemeinden einen eindrücklichen Gottesdienst in der Nußlocher Kirche.
Die Kerzenaktion zu Beginn des Gottesdienstes machte deutlich, es gibt Impulse für alle vier
Gemeinden und es entsteht etwas Neues – die regionale Zusammenarbeit. Dr. Holger Lehmann vom
Bezirkskirchenrat nannte es „aus dem Jetzt schöpfen und die Notwendigkeit für Veränderungen und
Vernetzung bereits zu kennen.“

Mitten im Strukturprozess ekiba2023, der harte Einschnitte im Bereich Gebäude und beim Personal
vorsieht, bat die Visitationskommission die Gemeinden, sich auf neue Ideen und Erkenntnisse
einzulassen und miteinander für die Zukunft Neues zu entwickeln. Zwei verschiedene Paar Schuhe
seien das, die aber gleich groß sein sollen, damit Schritte gelingen, so Lehmann weiter.
Dekanin Annemarie Steinebrunner brachte dazu ein biblisches Bild mit in ihrer Predigt. Die Jünger
Jesu, die nach seinem Tode einfach zurück an die Arbeit gingen, dem Fischen, aber dort ohne Erfolg
waren. Jesus begegnete ihnen als Auferstandener, den sie nicht erkennen. Ein Fremder bittet sie, die
Netze auf der anderen Seite des Bootes nochmal auszuwerfen. Es sei erstaunlich, so die Dekanin,
dass diese erfahrenen und frustrierten Männer, sich dennoch auf die Bitte dieses Fremden, etwas
Neues zu wagen, eingelassen hätten. Erst mit den dann vollen Netzen haben die Jünger erkannt, dass
Jesus ihr Herr sei.
In einer Zeit, in der viele erschöpft seien und oft nur die Probleme wahrnehmen, sei es notwendig,
neu zu denken, Neues zu wagen und in Bewegung zu bleiben. Gott begleite uns auf dem Weg in die
Zukunft, der Fülle des Lebens verspricht.
Vier Zielvereinbarungen wurden im Gottesdienst in der Nußlocher Kirche von Bezirkskirchenrat Dr.
Thomas Schütt verlesen. Vier Themenabende waren diesen voraus gegangen.
Nicht nur in diesem Gottesdienst spielt die Kirchenmusik eine entscheidende Rolle. Kirchen- und
Posaunenchöre, Kinderchöre und Jungbläser, Orgelkonzerte in der Region – das ist ein Schatz, aus
dem für die Zukunft geschöpft werden kann. Die Kirchenmusiker:innen haben sich beim ersten
Themenabend Kirchenmusik verständigt, dass sie digital sich vernetzen wollen. Gemeinsame Planung
und Veröffentlichungen von Konzerten, regionale Musikertreffen  soll mithilfe einer Plattform bereits
in diesem Jahr entstehen.
Eine gemeinsame Leuchtturmplanung haben sich die Mitarbeitenden im Bereich- Kinder und
Jugendarbeit vorgenommen. Besonders die Konfi-Arbeit soll in der Region noch weiter vernetzt
werden. Der Informations- und Erfahrungsaustausch der Mitarbeitenden wird in eine gemeinsame
Planung von Jugendgottesdiensten, Freizeiten und Aktionstagen bis 2025 münden.
Angeregte Gespräche über neue Wege im Gottesdienstleben gab es beim dritten Themenabend.
Es gibt bereits viele attraktive Gottesdienste in allen vier Gemeinde. Mit vier mal jährlich
stattfindenden Regiogottesdiensten sollen alternative Gottesdienste entwickelt werden, die neue 

Zielgruppen ansprechen. Die Chöre der Region übernehmen dabei einen der vier Gottesdienste, die
bis 2024 in einer Arbeitsgruppe geplant werden. 
Die Begleitung von Trauernden, Hochzeitspaaren und Angebote für Taufen wurde beim
Themenabend Kasualien bedacht. Der Austausch mit Bestattern wurde als sehr hilfreich erlebt und
soll weiter gepflegt werden. Als Ziel 4 wurde ein jährlich stattfindendes Regio-Tauffest am Wasser
(Anglersee oder Leimbach) formuliert.
Wir kommen 2026 wieder zu Besuch und schauen, was aus den Zielen geworden ist, endete Dr.
Schütt die Verlesung der Ziele im Gottesdienst.
Angeregte Gespräche im Foyer neben der Kirche machen deutlich. Hier sind Menschen in Bewegung
geraten, die offensichtlich bereit sind, sich zu vernetzen.
Was dabei hilft wurde spürbar in diesem Gottesdienst. Auf Gottes Wort hin, Neues zu wagen.


Fotos und Text: Elke Piechatzek
Nähere Infos und die Zielvereinbarungen im Wortlaut finden Sie auf  www.ekisuedlichekurpfalz.de