Der Durchbruch im Baugenehmigungsverfahren hat viele Urheber. Ich möchte daher einmal alle kurz aufzählen und benennen, die uns mit ihren Ideen und fachlichen Beiträgen jeweils anteilig zum Erfolg verholfen haben. Beginnen möchte ich mit unserem Anwalt, Herrn Jörg von Albedyll. Ihm oblag die Federführung in der Vorgehensweise und zunächst darin, aufmerksam zuzuhören und sich in die Vorgeschichte unseres Bauverfahrens einzuarbeiten. Ihm gelang es danach, die unterschiedlichen Argumente in ihrer juristischen Durchschlagskraft sinnvoll zu bewerten und anhand der bereits bekannten Gerichtsurteile und unter Einbezug der gesetzlichen Bestimmungen zu gewichten. Seine fachliche Expertise wurde flankiert von den Erfahrungen bisheriger juristischer Auseinandersetzungen der Vertreterin der Stiftung Pflege Schönau, Frau Gabriele Frey-Grimberg, ebenfalls vom Fach her Juristin. Wertvolle baufachliche, juristische und verfahrenstechnische Hinweise haben wir auch aus dem eigenen Gremium unseres Kirchengemeinderats erhalten: Mit Christian Rogage hatten wir vorübergehend die Profession eines Architekten sowie mit Lars Kieneck einen eigenen im Baufach erfahrenen Juristen zur Seite.
Für die Recherche bezüglich der epochal und stilistisch vergleichbaren Kirchengebäude in Baden zeichnete Architekt Jürgen Schlechtendahl aus der Leitung des Bauamts im Oberkirchenrat verantwortlich. Von ihm und Architektin Kerstin Sernau stammen auch wertvolle Argumente für die Einordnung der wissenschaftlichen Stellungnahme des Landesdenkmalamts sowie für die Feststellung der besonderen gottesdienstlichen Belange. Sie wurden letztlich von Oberkirchenrat Dr. Matthias Kreplin mitgetragen und kirchenbehördlich verantwortet. Auch ihrem Mut und ihrer Bereitschaft, selbstkritisch die eigene Rolle und ihre administrative Verantwortung bei der Vertretung aller Kirchengemeinden in Baden immer wieder neu zu überdenken, gilt mein Respekt und meine aufrichtige Wertschätzung.
Für die politische Begleitung unseres Anliegens gegenüber Landrat Stefan Dallinger und seiner Referatsleitung im Landratsamt danke ich Frau Dekanin Annemarie Steinebrunner. Um uns ein unabhängiges kunstkritisches Urteil einzuholen, hatten wir auch Kontakt zu dem emeritierten Honorarprofessor und Kunsthistoriker Hans Gercke aus Heidelberg aufgenommen. Er war bis 2006 Direktor des Heidelberger Kunstvereins und einer der maßgeblichen Autoren des Buches „Sakrale Kunst im Rhein Neckarraum“, in dem unser Bauvorhaben schon unter Abdruck des Modells als interessante Zukunftsvision hervorgehoben wird. Für seinen Besuch in der Vorweihnachtszeit 2019 und seine persönlichen Einschätzungen sind wir besonders dankbar.
Hervorzuheben ist auch die Bündelung der verschiedenen Professionen und das Zeitmanagement, das wir durch unseren Projektsteuerer, Herrn Thomas Dressel von der prokiba (Gesellschaft für Projektentwicklung und Projektsteuerung für kirchliches Bauen in Baden mbH) genießen dürfen.
Und zuletzt möchte ich die Architekten vom Büro Wulf/ Architekten in Stuttgart hervorheben: Architekt Boris Weix und Architekt Steffen Vogt stehen stellvertretend für diese über 100 Personen starke Kreativwerkstatt. Sie haben nun letztlich nicht nur vertragsgemäß einen genehmigungsfähigen Entwurf abgeliefert, sondern sich auch während des Verfahrens immer auch mit persönlichem Interesse über den Stand der Dinge und unsere weiteren Vorhaben erkundigt. Auf Zuruf haben sie für das Einspruchsverfahren zusätzliche Bilddokumente angefertigt, in denen sie in Ortsansichten von der Kirche mit farbigen Linien grafisch die Kubatur des künftigen Gemeindehauses eingezeichnet haben. Dadurch konnten wir anschaulich machen, wie dominant sich auch bei künftigem Anbau das historische Gebäude von seiner dichten Randbebauung abheben wird. Sie machen grafisch sichtbar: Der neue Anbau wird künftig nur vom südlichen Teil der Kirchstraße aus sichtbar sein.
Zu danken ist natürlich auch ohne Namensnennung all denen, die uns in den internen Entscheidungsgremien, im Kreis der Mitarbeiter und treuen Kirchgänger, seitens der Vereine, Verbände und politischen Mandat- und Funktionsträger sowie in der aufgeschlossenen Bevölkerung in dieser Zeit ermutigt und in unserem Vorgehen bestärkt haben. Ihre Rückfragen, ihr aufmerksames Interesse an jedem Schritt der Fortentwicklung und Ihre breite Zustimmung zu dem vorgelegten Konzept haben uns in all den Monaten der Ungewissheit sehr gutgetan. Sie rechtfertigen die Mühen und die erbrachte Geduld. Ihre Unterstützung geben uns aber auch die Sicherheit, dass sich die bisherigen Investitionen an Zeit, Geld und persönlicher Ideologie in dieses Bauprojekt nachträglich rechtfertigen lassen. Das ist mir persönlich eine große Entlastung, für die ich sehr dankbar bin.
Als letztes möchte ich offenlegen, dass uns das Baurechtsverfahren neben der verstrichenen Zeit und den zu erwartenden Preissteigerungen auf dem Feld der Bauwirtschaft den Betrag von rund 8.000 € für die anwaltliche Betreuung gekostet hat. Die Evangelische Stiftung Pflege Schönau wird davon ihren Anteil übernehmen. Er beträgt im Rahmen des vereinbarten Kostenschlüssels von 34% der gesamten Baumaßnahme einen Umfang von rund 2.700 €. Auch dafür sage ich stellvertretend für die Kirchengemeinde herzlichen Dank.
Und wie geht es jetzt weiter? Ursprünglich sollte am 18. März die Projektrunde in bewährter Besetzung ihre Arbeit wieder aufnehmen. Durch die Versammlungsbeschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie war das so nicht durchführbar. Wir werden bis auf Weiteres über Mail- und Telefon-Kontakte weiter an dem Projekt arbeiten. Die Architekten – derzeit alle im Home Office -können nach Ostern dafür wieder ihre ganze Kapazität aufbringen. Auch die Fachplaner sind bis dahin wieder frei, um sich unserem Bauprojekt neu zu widmen. Der nächste Planungsschritt wird aus der groben zeitlichen Koordinierung bestehen. Neben den Rodungsarbeiten rund um die Kirche sind dabei zunächst die Einrüstung für die gröbsten Reparaturen an der Außenhülle der Christuskirche zu berücksichtigen. Danach rücken die Innensanierung und der Neubau des Gemeindehauses in den Fokus. Doch die Feinplanung dieser Maßnahmen sowie die Ausschreibung und Submission der betreffenden Gewerke werden noch einige Monate beanspruchen.
Mit herzlichen Grüßen, Bernhard Wielandt, Pfr.