Am vergangenen Wochenende war der Fall eingetreten, den wir hofften, nicht erleben zu müssen: Trotz geplanter Großveranstaltungen waren die Sanierungsmaßnahmen an der Kirchenheizung noch nicht fertig. Der Raum blieb kalt, obwohl das große Konzert des örtlichen Gymnasiums und unser symbolträchtiger Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag anstanden. Soviel vorweg: Wir haben auch in dieser Situation sowohl passable Lösungen gefunden, als auch Toleranz und Verständnis entgegengebracht bekommen. Für beide erneuten Erfahrungen der Solidarität und Hilfsbereitschaft bin ich sehr dankbar.

Zunächst galten alle Anstrengungen dem Fortgang der baulichen Maßnahmen. Doch trotz allen Bemühens: Die Aufgabenstellung war komplexer, als zunächst gedacht. Dazu ist es mir ein Anliegen, die ausführende Firma in Schutz zu nehmen. Ihre Arbeitsleistung und Kooperationsbereitschaft bei den durchzuführenden Sanierungs- und Reinigungsarbeiten sind vorbildlich. Die grobflächig verklebten Dämmstoffe konnten schnell entfernt werden. Auch die Nacharbeiten, das Reinigen des Untergrunds von den Klebern, sowie das Bestreichen der nackten Betonflächen mit Kaliwasserglas als Bindemittel ging in den Gängen selbst planmäßig voran. Doch war im Vorfeld nicht einsehbar, wie das Gehäuse der Heizung selbst innen aussah und welche Maßnahmen dort durchgeführt werden mussten. Zudem versperrte der massive Heizlüfter den Zugang zum Kaltluftkanal. Er musste erst ausgebaut und zur Seite gerückt werden, damit die Arbeiter einen ausreichend großen Notausgang vorfinden würden, falls in dem engen Schacht hinein ins Kirchenschiff etwas schief ginge.

Was uns nun neben den restlichen Reinigungsarbeiten noch aufhält und einiges an Zeit kosten wird, ist die Freimessung. Das dafür beauftragte Institut kann wegen hoher Auftragslage erst in der kommenden Woche zur Messung kommen. Bis dahin wird der Heizkreislauf wieder geschlossen und so gut es geht gereinigt sein. Denn vor der Probenentnahme muss die Heizung mehrere Stunden in Betrieb sein. Bei der Entnahme der Heizungsluft selbst kommen feine Goldfilter zum Einsatz, durch die die Luft hindurch gesogen wird. Diese Filter werden dann im Labor untersucht. Auf das Ergebnis muss laut bisheriger Aussage der Verantwortlichen dann eine Woche gewartet werden. Vielleicht lässt sich das auch noch beschleunigen. Aber sicher ist, dass wir für die Veranstaltungen am Wochenende zum 1. Advent erneut ohne Heizung sein werden. Sodass auch das für 02. Dezember geplante Konzert des Frauenchors Belcanto mit den Ural Kosaken leider in einer kalten Kirche stattfinden muss.

Beim letzten Konzert des FEG kam ein Besucher herein und fragte eine Mitarbeiterin: „Wo ist denn der wärmste Platz in der Kirche?“ Schlagfertig gab sie zurück: „In Ihrem Herzen.“

Ich hoffe, dass wir auch in den verbleibenden Situationen, in denen wir unserer Gastgeberrolle nicht entsprechend unserem Selbstanspruch gerecht werden können, auf Ihr Verständnis und Ihre Flexibilität bauen dürfen. Für das bereits empfangene und auch künftig zugesagte Entgegenkommen bedanke ich mich im Namen des Kirchengemeinderats und unserer restlichen Mitarbeiterschaft sehr sehr herzlich!

Mit herzlichen Grüßen, Bernhard Wielandt, Pfr. Anfang